Stone procurement and transport at the late Early Pleistocene site of Cueva Negra del Estrecho del Río Quípar (Murcia, SE Spain)

Abstract

The late Early Pleistocene deposit, dating from ca. 0.8-0.9 Ma, at Cueva Negra del Estrecho del Río Quípar in Murcia, Spain, contains an abundant assemblage of small flaked artifacts of chert, quartzite and limestone, and one bifacially-flaked limestone hand-axe. We have investigated several possible sources of the chert in an attempt to throw light on Palaeo-lithic interaction with the environment. Possible sources on the landscape were sampled at distances of up to 30 km from the site. Trace-element fingerprints were analyzed by laser-ablation inductively-coupled plasma mass-spectrometry (ICP-MS). Factor analysis was used to differentiate between sources and as a pointer to where chert analyzed from the cave may have been obtained. Our initial assumption was that most had come from less than 1 km away, namely, from a conglomerate outcrop where chert nodules could be quarried readily. Whilst trace-element evidence supports that hypothesis, it also points to a fair likelihood that some recovered chert lithics had been brought from sources up to 30 km away from the cave. Although evidence is scarce for transport of stone from a similar distance at other late Early Pleistocene sites in Europe, it nevertheless is present in the archaeological record, particularly in Spain where it may be possible to begin to consider differences in stone-procurement strategies between late Early Pleistocene technological assemblages. ------------------------

Die ins ausgehende Frühpleistozän (ca. 800 000-900 000 Jahre) datierenden Schichten der Fundstelle Cueva Negra del Estrecho del Rio Quipar in Murcia, Spanien lieferten ein umfangreiches Inventar kleiner Abschläge aus Silex, Quarzit und Kalkstein sowie einen beidflächig bearbeiteten Faustkeil aus Kalkstein. Verschiedene mögliche Aufschlüsse des Silex-rohmaterials wurden untersucht, um Hinweise auf paläolithische Landnutzungsmuster zu gewinnen. Potentielle Aufschlüsse wurden bis zu einer Entfernung von 30 km von der Fundstelle aus beprobt. Spurenelemente der Proben wurden mit Hilfe der Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) untersucht. Über eine Faktorenanalyse wurde die unterschiedliche Zusammensetzung des Materials aus den geologischen Aufschlüsse untersucht und mit dem Silexrohmaterial aus der Fundstelle verglichen. Die Ausgangsüberlegung war, dass die Mehrzahl des Materials aus einer Entfernung von weniger als 1 km stammt, aus einer Zone mit Konglomeraten, in der Silexknollen leicht beschafft werden können. Die Ergebnisse der Massenspektrometrie bestätigen diese Vermutung, weisen aber mit einiger Wahrscheinlichkeit auch auf Aufschlüsse hin, die in einer Entfernung bis zu 30 km von der Fundstelle liegen. Von anderen Fundplätzen des ausgehenden Frühpleistozäns in Europa liegen kaum Hinweise auf einen Materialtransport über so große Entfernungen vor. Sie sind aber gerade in Spanien im archäologischen Kontext nachweisbar und eröffnen die Perspektive über unterschiedliche Beschaffungsstrategien von Rohmaterial im Frühpleistozän nachzudenken.